Selbsthilfegruppen leiten, stärken und motivieren, erfolgreiche Konfliktschlichtung, die Kraft von Zielen und klaren Entscheidungen und Storytelling waren die Inhalte unserer Workshops für Gruppensprecher:innen und Engagierte.
Mit viel Engagement und Freude widmeten sich die Teilnehmer:innen den vielfältigen Themen und Inhalten unseres diesjährigen Workshop-Angebots. Die praktischen Übungen, die kreativen Ideen und ebenso neue Denkansätze konnten die Gruppensprecher:innen sowohl für sich persönlich mit nach Hause nehmen als auch natürlich an ihre Gruppen weitergeben. Die Rückmeldungen und das schriftliche Feedback waren durchweg erfreulich positiv.
Workshop „Intervenieren in Gruppen“
Vierzehn Teilnehmer:innen aus elf unterschiedlichen Selbsthilfegruppen aus Oberösterreich nahmen heuer am ersten Tagesworkshop mit dem Titel „Selbsthilfegruppen leiten – Intervenieren in Gruppen“ am 5. März in Linz teil. Das Ziel war, Gruppen- und Führungskompetenzen der jeweiligen Gruppensprecher:innen weiterzuentwickeln und ein Bewusstsein für die Gestaltung von Gruppenprozessen und Interventionsmöglichkeiten zu erhalten.
Die eigene Selbsthilfegruppe sowie die Seminargruppe wurden dabei als Reflexionsraum genutzt. Der Rückbezug auf das Hier und Jetzt in der Seminargruppe sowie Fallbearbeitungsformate ermöglichten es, mit Unterstützung des Trainers Klaus Wögerer, konkrete Dynamiken zu erleben und auch zu sehen, wie von wem interagiert und interveniert wird. Der kollegiale Erfahrungsaustausch stand dabei im Mittelpunkt. Modelle und Konzepte aus der Gruppendynamik und der systemischen Beratung ermöglichten das Verstehen von Gruppenprozessen. Besonders hervorgehoben wurde von den Teilnehmenden die große Unterschiedlichkeit der jeweiligen Selbsthilfegruppen und der trotzdem sehr gute und offene Austausch.
Workshop „Konflikte sind verkleidete Chancen“
Selbsthilfegruppensprecher:innen haben vielfältige Rollen zu erfüllen: Sie sind Motivator:in, Expert:in, Überzeuger:in, Vorbild, Koordinator:in, Teambuilder:in und Konfliktschlichter:in und vieles mehr – und in jeder Rolle ist der richtige Umgang mit Ihren Gesprächspartner:innen gefragt. Elf Teilnehmer:innen besuchten am 3. und 4. April unseren zweitägigen Workshop „Erfolgreiche Konfliktschlichtung für Gruppensprecher:innen“.
Oft versuchen Menschen in Führungsfunktion im Konfliktfall, den Ball zurückzuspielen, oder sie treffen zu schnell Entscheidungen, ohne vorher den „Hut der Mediatorin/des Mediators aufzusetzen. Konfliktlösung ist eine Kunst, die erlernbar ist! In dieser Fortbildung beschäftigten sich die Teilnehmer:innen mit den Hintergründen und Methoden der Konfliktlösung, um in den entsprechenden Gruppen ein effizientes und gelassenes Gesprächs- und Konfliktklima zu schaffen.
Zum Thema „Schlichtungskompetenz“ kamen im Wechsel theoretische Inputs, praktische Übungen und Plenums- und Kleingruppendiskussionen sowie Paar-Arbeit zur Anwendung. Es wurden Realsituationen reflektiert, aber auch Gelegenheiten zur Selbstreflexion und zum Feedback eingeräumt. Dabei wurde stets der Praxisbezug hergestellt. Beispiele aus dem eigenen Alltag waren ausdrücklich willkommen!
Die Wissensvermittlung durch Mag.a Beatrix Kastrun erfolgte gewohnt professionell in einer lockeren Arbeitsatmosphäre, sodass auch der Humor nicht zu kurz kam. Im Feedback war viel Positives zu hören: „Es war eine praxisorientierte Fortbildung, aus der man viel mitnehmen konnte.“
Workshop „Die Kraft von Zielen und klaren Entscheidungen“
14. Mai: An diesem Tag konnten die elf Teilnehmer:innen praktisch erfahren, wie sie für sich und die Gruppenarbeit inspirierende, kraftvolle Ziele formulieren und diese auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene einfach und spielerisch im Alltagsleben umsetzen können. Ein kreatives, individuelles Ziel-Bild rundete die Ziel-Findung ab.
Durch Trainerin Julia Höpperger lernten die Teilnehmer:innen Möglichkeiten kennen, wie sie unterschiedliche Wahlmöglichkeiten finden und verblüffend einfach entsprechende Entscheidungen treffen können. Alle Techniken wurden gleich vor Ort angewandt. Die kreativen Werkzeuge können so im weiteren Leben integriert und auch an die Mitglieder der Selbsthilfegruppe weitergegeben werden. Die Teilnehmenden waren überwiegend begeistert, wie einfach und entspannt Ziele gesetzt und Entscheidungen stimmig getroffen werden können.
Workshop: „PR-Basics, Storytelling und mehr“
Der Erfolg und die Wirksamkeit von Selbsthilfegruppen hängen wesentlich davon ab, wie sie sich in der Öffentlichkeit und bei ihren Zielgruppen präsentieren. Was ist wichtig, wenn es um die Kommunikation nach außen geht? Wie funktionieren Medienarbeit, Social Media und Co und was ist dabei zu beachten? Wie planen wir unsere PR-Arbeit strategisch und sinnvoll, sodass sie mit den vorhandenen Ressourcen gut zu bewerkstelligen ist? Und wie bereiten wir unsere Botschaften so auf, dass sie auch ankommen? Das waren die Themen des Workshops am 4. Juni mit neun engagierten Teilnehmer:innen, die sich in ihrer Selbsthilfegruppe auch um den Bereich Public Relations kümmern.
Im interaktiv gestalteten Workshop erhielten die Teilnehmer:innen von Trainerin Mag.a Susanne Sametinger einen Überblick über die Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit. Die theoretischen Inputs wurden in praktischen Übungen gefestigt.
Workshop: „Gemeinsam Motivation wecken – Stärkung von Selbsthilfegruppen“
Im Fortbildungsworkshop am 25. Juni wurden gemeinsam Strategien und Ideen entwickelt, um einem Rückgang an Teilnehmer:innen in Selbsthilfegruppen entgegenzuwirken und mehr Struktur und Attraktivität in die Gruppentreffen zu bringen. Ziel: Mehr neue Mitglieder gewinnen und bereits vorhandene Mitglieder motivieren, sich aktiv einzubringen. Im Fokus standen drei Fragen:
- Mit welchen „Hindernissen“ sind Selbsthilfetruppen konfrontiert bzw. woran könnte es liegen, dass die Mitgliederzahlen sinken?
- Wie könnte man Gruppentreffen attraktiver gestalten?
- Mit welchen Maßnahmen könnte man mehr Aufmerksamkeit für die jeweilige Gruppe gewinnen?
Die Teilnehmer:innen erarbeiteten diese Fragen in Form eines World Cafés an drei Tischen. Aufgrund einiger krankheitsbedingter kurzfristiger Ausfälle waren letztendlich sieben Teilnehmer:innen vor Ort – dennoch wurde aktiv diskutiert und reflektiert und zum Teil auch evaluiert. Ergebnis des Workshops waren drei umfangreiche, praktisch umzusetzende und lösungsorientierte Themensammlungen, auf denen die verschiedenen Selbsthilfegruppen künftig aufbauen können. Die Resonanz der Teilnehmer:innen war sehr gut, einige führten auch an, dass sie gerne wieder einen Workshop mit der Trainerin Isabel-Maria Kurth besuchen würden.
Unsere Trainer:innen
Mag. (FH) Klaus Wögerer: Supervisor & Coach, Gruppendynamiker, Lehrtrainer für Supervision & Coaching, Führungskräfteentwickler, Teamentwickler, Klausur-Begleiter & Moderator, Organisationsberater, Personalentwickler & Berater für Personalmanagement; https://www.sozion.at/sozion-at/
Mag.a Beatrix Kastrun: Kommunikation, Kooperation und Konfliktmanagement
Studium der Rechtswissenschaften an der JKU Linz, Linz, Dipl. Trainingslehrgang, Mediationslehrgang beim PGA, Linz, Reteaming-Coaching, NLP-Practitioner – NLP Impulse, Bonn, Systemische Organisationsberatung nach Heidelberger Schule, HSI-Institut Heidelberg, Systemische Therapie/Beratung und Familientherapie, HSI-Institut Heidelberg etc.; https://www.sozion.at/sozion-at/
MMag.a Julia Höpperger: Betriebswirtin, Geografin und Kinesiologin; https://www.kinemobil.at
Mag.a Susanne Sametinger: Selbständige Public Relations Beraterin, Fachtrainerin, Coach, freie Journalistin und PR-Redakteurin, betreut seit 2015 Unternehmen und Organisationen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit – u.a. in den Bereichen „Gesundheit“ und „Soziales“; https://www.communication-s.at/
Isabel-Maria Kurth:
und PR-Beraterin seit 2008, Redakteurin und Lektorin mit Schwerpunkt „Gesundheit“ (u. a. Mitarbeiter:innen- sowie Patient:innen-Magazine), ausgebildete Radiomoderatorin mit über zehnjähriger Sprecher:innen-Praxis, Train-the-Trainer, Dipl. Wifi-Trainerin (seit 2005); Kontakt: 0660 234 56 88/imkurth@aon.at
Was ist Selbsthilfe? https://www.selbsthilfe-ooe.at/selbsthilfegruppen/was_ist_selbsthilfe/
Wir danken dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) für die finanzielle Unterstützung und ganz besonders den kompetenten, versierten und empathischen Trainer:innen für die professionelle Gestaltung der Workshops.
FOTOS: SHOOE
Deine Meinung ist gefragt!
Welche Erfahrungen hast du gemacht? Welche Fragen beschäftigen dich?
Teile deine Fragen und Erfahrungen mit uns in den Kommentaren!
Empfehle diesen Artikel deinen Freunden